Schule und Sozialarbeit

  • Zentrale Teile von Schule und Sozialpädagogik sind Zwangsveranstaltungen.
  • Begleiten und Erziehen ist Handeln mit Unsicherheit und Risiko. Es gibt keine per se ‚richtigen’ Erziehungs- oder Beratungsmaßnahmen. Einzelfallbetrachtung ist notwendig. Schule und Sozialarbeit finden hingegen i.d.R. in einem bürokratischen System statt, das über Standardisierung organisiert ist.
  • Die gegenwärtige Schule stammt aus der Industriegesellschaft, die heutige Schülerschaft aus einer postmodernen Gesellschaft. Den Spagat dazwischen müssen die Leist(ung)en des Lehrers aushalten.
  • Die gegenwärtige Sozialarbeit entstammt noch immer einer entmündigenden Sozialpolitik, die – unabhängig von ethischen Fragen – schon allein aus Gründen massiver Etatkürzungen nicht aufrecht erhaltbar sein wird.
  • Aus den bisherigen Punkten ergeben sich fundmentale Widersprüche, die man als schulischer oder Sozialpädagoge nicht aufheben, mit denen man aber bewusst und mitunter kreativ umgehen kann.
  • Auch der reflektierte und bewusste Einsatz von Zwang kann eine sinnvolle Ressource darstellen, um das Verhalten von „Klienten“ zu verändern. Zwang dient ausschließlich dem Unterdrücken bestimmter Verhaltensweisen.
  • Institutionelle Freiräume aktiv und kreativ im Sinne des Arbeitsauftrages der Organisation zu nutzen, ist nicht Ungehorsam, sondern Ausdruck von Professionalität.
  • Aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen wächst der Beratungsbedarf für pädagogische Prozesse (case management) und für pädagogische Einrichtungen (change management).